Peace Memorial Park, Hiroshima

Es ist schon fantastisch, was man mit modernen LEDs alles anstellen kann.

Diese Wendeltreppe zum Beispiel soll dezent und Strom sparend beleuchtet werden, damit man sie auch im Dunkeln sicher benutzen kann. Eine Weihnachtslichterkette erfüllte den Zweck bisher. Allerdings war sie recht schwach und gab der Treppe außerdem einen hässlichen Partykeller-Look.

Dieser Blogartikel beschreibt, wie man sich mit ein wenig handwerklichem Geschick und geringem Aufwand eine Treppenbeleuchtung selbst bauen kann.

Für den Bau der neuen Treppenbeleuchtung verwendte ich für 15 Stufen folgendes Material:

  • 2 flexible, selbstklebende LED-Leisten zu je 50 cm, teilbar alle 5 cm, ergibt 20 Module
  • 20 m Kabel, 2 Adern, 0,75 mm² (z. B. Lautsprecherkabel)
  • 1 Steckernetzteil 12 V, 1 A
  • 1 passende Kupplung
  • 20 Klebesockel, schwarz
  • 20 Kabelbinder, schwarz
  • 30 Twin-Aderendhülsen für 0,75 mm²
  • schwarzes Isolierband

Da ich wenig Lust darauf hatte, die gesamte Lötarbeit auf der Treppe zu verrichten, verlegte ich zuerst einen Kabelstrang an der Säule entlang. Dazu klebte ich unter jede Stufe in der Nähe der Säule einen Klebesockel. Das Kabel trennte ich auf und fügte es mit zwei Aderendhülsen wieder zusammen. Diese Abzweigung zurrte ich dann mit einem Kabelbinder am Sockel fest. Für die Montage brauchte ich nur einen Seitenschneider und eine Aderendhülsenzange, der Lötkolben blieb vorläufig kalt.

Da die LEDs mit Gleichspannung versorgt werden, muss man penibel auf die richtige Polarität achten, um das Modul nicht zu zerstören. Bei Lautsprecherkabel ist in der Regel eine Ader markiert, zum Beispiel durch eine Rille auf der Isolation. Für den Pluspol wählte ich die markierte Ader, verband die gleichen Adern miteinander und schrieb mit einem Permanentmarker die Polung auf die Hülse.

Nachdem alle Stufen verdrahtet waren, verlegte ich das Kabel zur Steckdose und lötete die Kupplung an. Und um noch einmal ganz sicher zu gehen, dass die Beschriftung stimmt, prüfte ich mit einem Messgerät bei eingestecktem Trafo die Polarität an den einzelnen Abgriffen auf jeder Stufe.

Als nächstes schnitt ich für jede Stufe einen 5 cm langen Streifen von der LED-Kette ab und lötete ein Kabel daran. Die Länge des Kabels ist so gewählt, dass das LED-Modul nachher etwa 20 cm von der Treppensäule entfernt einen großen Teil der darunter liegenden Stufe ausleuchtet. An der obersten und untersten Stufe leuchtet mit 40 cm Abstand außerdem noch ein weiteres Modul.

Die LED-Streifen lassen sich mit einer Haushaltsschere leicht an den dafür vorgesehenen Stellen auseinanderschneiden und auch gut verlöten. Allerdings muss man schnell arbeiten, denn zu große Hitze beschädigt die Trägerfolie und die LED. Und natürlich muss man auch hier die Polung beachten.

Die fertig verkabelten LED-Module sahen so aus:

Jetzt ging es doch noch mit dem Lötkolben an die Treppe. An jede Stufe lötete ich ein Modul mit seinem Kabel an die Aderendhülse und isolierte die Lötstelle mit Isolierband. Schrumpfschlauch hätte besser ausgesehen, allerdings fand ich keinen in meiner Bastelkiste. Lüsterklemmen ersparen den Lötkolben, machen aber optisch nicht so viel her.

Nachdem das Kabel sicher verbunden war, zog ich die Schutzfolie von der Rückseite des LED-Moduls ab und klebte es unter die Stufe.

Mit etwas Gewebeband entlastete ich die Konstruktion. Besser wäre für die Zuleitung zum LED-Modul ein Kabel mit dünnerem Querschnitt gewesen, denn das Kabelstück ist recht kurz und es fließt nur ein sehr geringer Strom.

Eine letzte Endkontrolle: War die Polung überall korrekt, alles sicher montiert und gut isoliert? Dann konnte die Treppenbeleuchtung endlich in Betrieb genommen werden!

Und so sieht die Wendeltreppe bei Dunkelheit mit der neuen Beleuchtung aus:

Die LEDs sind enorm hell. Man kann jede Stufe deutlich erkennen und die Treppe auch ohne eine weitere Lichtquelle sicher benutzen. Durch das Tageslichtweiß, das gut zu den Metallstufen passt, ist die Treppe außerdem ein richtiger Hingucker geworden. Je nach Blickwinkel sieht man die Reflektion der LED-Module nicht in den Stufen. Die Treppe scheint dann auf magische Weise selbst zu leuchten. Und mit einem Stromverbrauch von etwa 6 Watt eignet sich die Beleuchtung auch für den Dauerbetrieb.